Unsere Schildkröten Teil 2 – Das neue Gehege

Unsere Schildkröten gehören nun also schon seit fast sieben Jahren zu unserer Familie, bzw. in unseren Garten. So langsam sind sie jetzt groß genug, um nicht mehr von Greif-Vögeln verschleppt werden zu können. Daher sollte im letzten Jahr im Garten das endgültige, große Gehege für die Tierchen entstehen.Wie wir das Schutzhaus gebaut haben, habe ich ja schon berichtet. Nun war der „Freilauf“ dran. Ein artgerechtes Gehege für Europäische Landschildkröten ist im Grunde ein (möglichst Großes) wildes Beet. Die Schildis ernähren sich hier von allen möglichen Wildkräutern und heimischen Pflanzen. In einem gut angelegten und strukturierten Gehege versorgen sie sich die meiste Zeit über selbst.

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Nachdem wir die Grundfläche ausgemessen und abgesteckt hatten, haben wir erst einmal den Rasen entlang der zukünftigen Abgrenzung abgetragen.

 

Schildkrötengehege_2Nachdem diese Arbeit getan war, kam unsere Regenwurm-Retterin zum Einsatz. Jedes der freigelegten kleinen Kerlchen hat sie vorsichtig eingesammelt, und gewissenhaft im Schatten des großen Haselstrauchs in Sicherheit gebracht! ♥

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So sah das ganze aus, nachdem wir auch den Rest der zukünftigen Gehege-Fläche vom Rasen befreit hatten. Dies war nötig, da eine dichte und gepflegte Rasenfläche für Schildkröten so gar nicht der richtige Untergrund ist. Hier sollten vor allem Wildkräuter, heimische und mediterrane Planzen wachsen. Unser Sandboden, der häufig wirklich nervt, ist dafür tatsächlich genau die richtige Grundlage!

Für die Umrandung unseres „Wildtier-Geheges“ haben wir nach ausgefallenen Materialien gesucht. Wir wollten das ganze auch nicht zu modern aussehen lassen.

Meine Mutter hatte dazu eine absolut geniale Idee: „Hier um die Ecke steht doch ein total zerfallener alter Kotten. Fragt doch einfach mal den Bauern, zu dessen Hof der gehört. Vielleicht dürft Ihr Euch ein paar Steine holen?“ Gesagt, getan. Der Bauer war froh um jeden Stein, den er nicht teuer entsorgen muss. Und so hatten wir schonmal die Grundlage für eine tolle kleine Mauer: Uralte rote Ziegelsteine!

Das sollte aber nicht das einzige „Altmaterial“ bleiben. Mein Liebster hatte in einer Ecke des Nachbargartens 3 tot-häßliche, himmelblaue Betonringe gesichtet. Auch hier haben wir unseren nachbarschaftlichen „Entsorgungs-Service“ angeboten. Und auch hier wurde dieser dankend angenommen.

Schildkrötengehege_5Die Betonringe in ihrem ursprünglichen Zustand. Ziemlich übel, oder? Meine Ma hat uns für komplett bescheuert erklärt. „Wie kannst Du Dir nur so einen Müll in den Garten holen?“ Waren so ziemlich Ihre genauen Worte  😉

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Aber so sollte es ja nicht bleiben. Wir haben die unansehnlichen Klötze also erst einmal dunkelgrau angestrichen. Meine Männer haben Sie dann noch zur Hälfte im Boden versenkt. Auf diese Weise sind so ganz nebenbei drei tolle und ausgefallene Hochbeete entstanden. Hier dürfen u.a. Futterpflanzen für die Schildis wachsen. Außerdem haben wir in einen der Ringe Erdbeeren gepflanzt. In dem dritten wuchern verschiedenste Minze-Sorten für die Kids, sowie Stevia, Lakritz-Tagetes und eine Cola-Pflanze.

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Hier kann man aus der „Vogelperspektive“ auf das entstehende Gehege schauen. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon die Fundamente aus Beton gegossen und die ersten Mauersteine gesetzt.

In der Zwischenzeit (während der Beton aushärten musste) habe ich das Gehege mit allen möglichen mediterranen Sträuchern bepflanzt. Lavendel, Salbei, Ziersalbei, Thymian, Rosmarin und viele mehr haben wir hier eingesetzt. Zusätzliche habe ich Wildkräuter gesät. Hier darf von Wegerich-Arten bis Löwenzahn so ziemlich alles wachsen, was nicht giftig ist.

Schildkrötengehege

So sah das Ergebnis dann schließlich aus. Ich bin damit ziemlich zufrieden. Und ich glaube, den Tierchen  gefällt es auch.

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Und so sieht sie dann aus, eine -zumindest annähernd- artgerechte Schildkröten-Haltung. Mit viel Platz, vielen Pflanzen, Steinen, Baumstümpfen u.ä. zum verstecken und einer Menge natürlichem Futter. Es hat wirklich Spaß gemacht dieses kleine Biotop anzulegen. Aber es stecken auch so einige Arbeitsstunden darin.

Daher noch einmal mein Appell an alle, die daran denken sich solche „Haustiere“ anzuschaffen:

Überlegt Euch bitte gut, ob Ihr bereit seit den Tieren das zu geben, was Sie brauchen – Viel Platz und eine Menge Arbeit;-)

Euer Gartenkind

5 Kommentare bei „Unsere Schildkröten Teil 2 – Das neue Gehege“

  1. […] Hochbeete sind Teil der Abgrenzung unseres Schildkröten-Geheges. Über die Entstehung habe ich hier […]

  2. Irmgard Jönsthövel sagt:

    Spannend liebe Claudi in deinem Blog über eure Gartenaktivitäten zu lesen und zu sehen. Da kommt Freude auf. Weiter so.

    Lieben Gruß irmi

    1. Hallo liebe Irmi!
      Das freut mich riesig, dass Du hier fleißig liest und stöberst. Wir geben uns mühe, auch ebenso fleißig weiter zu bloggen 😉
      Ganz liebe Grüße
      Claudi

  3. […] (Ihr könnt hier mehr über unsere Kröten lesen) wird immer zutraulicher. Wenn ich im Gehege bin, kommt er sofort an. Manchmal versucht er sogar an meinen Füßen zu knabbern. Er ist einfach […]

  4. […] Bienenhotel steht jetzt auf der Mauer des Schildkröten-Geheges und ist nach Süd-Westen ausgerichtet. So bekommen die Insekten und Ihre Larven viel Sonne und […]

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