aus der Not heraus – vom „Bock“ zum Gärtner

Wie sind wir nun eigentlich an diesen riesigen Garten gekommen? Das haben wir uns tatsächlich erst einmal gefragt, als wir irgendwann (ich glaube es war Anfang 2013) auf unserer Terrasse standen, und uns die Moos-Wüste ansahen, die wir da gerade gekauft hatten. „Aus der Not Heraus“ haben wir ihn unserer Nachbarin abgekauft. Ihr Grundstück grenzte im Abstand von einem knappen Meter an unsere Terrasse und war tatsächlich schon vor einigen Jahren zur „Hinterland-Bebauung“ freigegeben worden. Zuerst waren wir entspannt. Die Nachbarin – eine freundliche ältere Dame, die ich schon seit meiner Kindheit kannte (Schließlich haben wir neben meinen Eltern gebaut ;-)). Wir verstanden uns gut, es gab keinen Zaun und unsere Kinder durften frei auf dem großen freien Grundstück spielen.

„Hier im Hinterland, da will doch sowieso keiner bauen“ haben mein Mann und ich uns eingeredet.
Naja, irgendwann ließen sich doch in immer kürzeren Abständen Kauf-Interessenten blicken und wir fürchteten um unseren „Weitblick“. Also wurde gerechnet, verhandelt und schwups – 600 qm Gartenfläche wechselten den Eigentümer.

Also da standen wir nun, und sahen einen Berg von Arbeit. Eigentlich wollte ich nie einen großen Garten. Zwar habe ich mich schon immer gern mit Pflanzen beschäftigt, aber unsere Terrasse und die Pflanzenaufzucht-Projekte auf der Fensterbank haben mir eigentlich immer gereicht. Aber wenn er dann schonmal da ist, der Garten – dann soll er ja auch schön werden, oder? Bisher gab es hier eine seit Jahren nicht gepflegte Rasen- bzw. Moosfläche, 3 Apfelbäume, einen alten Kaninchenstall (den wir als erstes mal abgerissen haben) und ein verwaistes Beet mit 3 Buxbaum-kugeln. Hier musste einiges geschehen.

Wie es der Zufall wollte, hatten meine Eltern in Ihrem Garten einige Sträucher, die zwischen Hühnerstall und Vogelvoliere vor sich hin „kümmerten“. Meine Eltern wollten einiges an Gehölzen los werden – eine echte „win-win-Situation“. Gesagt, getan. Es war schon April und die Pflanzzeit für Gehölze eigentlich schon vorbei. Daher sollte es nun schnell gehen.

In einer Kräfte-Zehrenden Aktion habe ich mit meinen Eltern die ausgewachsenen Sträucher ausgegraben, die Wurzeln so gut es ging von Unkraut (Giersch ist hier unser größter Feind) befreit. Innerhalb von zwei Tagen wechselten ein großer Weißdorn, eine Wildrose, zwei Forsythien, eine Berberitze, eine Felsenbirne, eine Kornelkirsche, zwei Sommerflieder, eine Zwergmispel, ein Feuerdorn, ein blauer Flieder, ein Mandelschlauch ein Pfaffenhut und eine Weide ihren Standort. Am Ende konnte ich den Ausdruck „einschlämmen“ nicht mehr hören! Mein Vater war überzeugt, dass sorgfältiges „einschlämmen“ der Pflanzen ein Anwachsen quasi garantiert;-) Nun ja, ich darf hier nicht spotten – er hat recht behalten. Es haben tatsächlich alle Sträucher die Aktion überlebt. Sogar die Sommerflieder, die so gut wie tot aussahen…

Und so hat das Abenteuer Garten dann angefangen. Wir haben bis heute schon einiges geschafft. Davon werde ich Euch und den folgenden Beiträgen berichten…

Euer Gartenkind

 

 

3 Kommentare bei „aus der Not heraus – vom „Bock“ zum Gärtner“

  1. Respekt, für mich ist das nichts mit der Arbeit aber es Lohnt sich vielleicht mach ich das auch

  2. Liebe Claudia,
    zuerst möchte ich mich bei Dir für Deinen netten Eintrag auf meinem neuen Blog bedanken! Es macht so viel Freude Gartenblogs anzuschauen und auch sie selbst zu gestalten. Wenn man dann noch so viel Zustimmung erhält ist es besonders schön!
    In Deinem liebevollen Blog habe ich gerade eben gelesen, dass Du Giersch als Euren größten Feind bezeichnest. Darf ich Dir, ohne schulmeisterlich zu wirken, ein paar Informationen über den Giersch übermitteln? Also: Giersch ist ein ganz fantastisches Powergemüse! Er ist unheimlich reich an Mineralstoffen u. Vitaminen. Im Vergleich zur sselben Menge Spinat enthält Giersch 4 x soviel Vitamin C, doppelt so viel Eisen, 400 x soviel Vitamin B1 und 1.500 x soviel Vitamin B2!!! Das ist doch kaum zu glauben! oder? Giersch sicherte während der Weltkriege vielen Menschen die Vitaminzufuhr!
    Er wirkt außerdem blutreinigend, entgiftend, harnsäuretreibend, entzündungshemmend, krampflösend und er hilft gegen Rheuma, Gicht und Arthritis!
    Was hältst Du davon, dieses (großartige) Wildkraut einfach zu „vernichten“, indem ihr es aufeßt!??
    Aber Vorsicht ist auch geboten! Giersch hat Doppelgänger, die z. T. hochgiftig sind!!! Am gefährlichsten ist der Gefleckte Schierling – eine der giftigsten Pflanzen der Welt. Also Giersch nur dann essen (man kann ihn z. B. wie Spinat zubereiten u. v. a. m.), wenn Ihr ihn sicher kennt. Eines seiner Erkennungsmerkmale ist sein dreieckiger Stiel! Oh jeh, das war jetzt ein sehr langer Kommentar. Ich denke, ich werde das Thema Giersch in Bälde in meinem Blog einstellen. Dann werde ich auch noch einige Rezepte dazu liefern.
    Lasst es Euch gut gehen in Eurem wundervollen, großen Garten.
    Liebe Grüße Heidi

    1. Liebe Heidi,
      Danke für Dein Feedback, über das ich mich sehr freue! Ich weiss ja eigentlich, dass der Giersch essbar und auch ziemlich gesund ist. In unserem Garten ist er dennoch so hartnäckig, da kann einem glatt der Appetit vergehen ;-). Andererseits haben wir ihn aber, ehrlich gesagt, auch noch nie als Salat oder Gemüse zubereitet. Bisher haben ihn nur unsere Schildkröten mit viel Appetit verspeist.
      Daher freue ich mich schon auf Deine Rezepte. Ich werde also gerne auch wieder auf Deinem tollen Blog vorbeischauen.
      Ganz liebe Grüße
      Claudia

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