Füttert Ihr die Vögel in Eurem Garten oder auf dem Balkon? Bisher dachte ich immer, dass müsste ich nun wirklich nicht tun. Warum ich das inzwischen anders sehe? Und wie wir das jetzt genau machen mit dem Wintervogelfutter? Das berichten wir Euch natürlich gern!
Seit Jahren schon füttert meine Mutter nebenan in ihrem Garten die Wildvögel. Sie macht das nicht nur im Winter. Meine Ma füttert die Vögel das ganze Jahr über. Und Ich? Belächelt hab ich sie. Und manchmal hab ich sogar ein bisschen geschimpft. Schließlich schleppen die Vögel die Körner durch den ganzen Garten. Und so säen sie Unkraut in meine Beete. Vogelfrau hab ich meine Ma ein bisschen spöttisch genannt. Ich hab halt gemeint, weil wir hier beide genug Wildsträucher im Garten haben, füttern wir doch die Vögel. Ganz natürlich. Da brauchen wir doch kein Futterhaus.
Naja, inzwischen hab ich viel über das Thema nachgedacht. Je mehr ich mich mit dem Thema Garten beschäftige, umso weniger komme ich am Thema Artenschutz vorbei. Und wenn man sich damit erst beschäftigt stellt man schnell fest: Die Artenvielfalt ist bedroht. Es gibt immer weniger Vögel in unseren Gärten und Wäldern. Jeder kann da etwas tun. Jeder trägt Verantwortung. Und ein bisschen Wintervogelfutter bereit zu stellen, dass ist nun wirklich nicht viel Arbeit. Es kann sogar Spaß machen. Und die Sache mit dem Unkraut… Ach, wen juckt´s? 😉
Übrigens empfiehlt der Naturschutzbund heute, anders als noch vor einigen Jahren, Vögel im Garten ganzjährig zu füttern. Durch die Reduzierung der natürlichen Lebensräume und Futterquellen ist auch im Sommer das Füttern der Gartenvögel sinnvoll.
Ich möchte Euch hier heute berichten, wie Ihr ganz einfach Fett-Futter herstellen könnt. Wenn Ihr mehr über Heimische Vögel und die Fütterungsmöglichkeiten lesen möchtet, auf der Seite des NABU gibt es ausführliche Tipps.
Wintervogelfutter schnell und unkompliziert
Wie gesagt, wir haben uns für die Herstellung von Fett-Futter entschieden. Dafür gibt es ganz pragmatische Gründe.
- Ihr braucht Euch dafür nicht extra eine Vogelhäuschen, Futterampeln oder sonstige Futterspender anzuschaffen
- Es ist eine saubere Sache. Die Körner haften aneinander und werden nicht ungenutzt unter der Futterstelle „verstreut“
- Es ist ein toller Bastelspaß, wenn man bei schlechtem Wetter Kinder beschäftigen muss 😆
Das braucht Ihr für Euer Futter
- Natürlich Vogelfutter für Körner- und Weichfutter- Fresser (s. dazu auch unsere Tipps unten im Beitrag…)
- Fett – wir haben dazu Rindertalg und Schweineschmalz vom Metzger unseres Vertrauens verwendet. Es gibt aber auch vegan Alternativen. Alle gut aushärtenden Pflanzenfette eignen sich dazu.
- Behälter für Euer Futter
- Bänder zum Aufhängen
- Ein paar Zweige als „Sitzstangen“
Und so wird´s gemacht
Der Rest ist wirklich ganz einfach.
Das Fett lasst Ihr als erstes in einem großen Topf schmelzen. Dann gebt Ihr das Futter dazu. Die Mengen haben wir nach Gefühl bemessen. Die Mischung sollte so beschaffen sein, dass die Körner nicht total im Fett untergehen. Die Vögel sollen ja gut dran kommen. Es muss aber genügend Fett da sein, dass alles gut zusammen hält. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Ihr die Gefäße (wie unsere Tontöpfe) über Kopf aufhängen wollt.
In unserer Muffinform haben wir auch einfache Ringe hergestellt. Die würden mit zu wenig Fett einfach auseinander fallen.
so könnt Ihr Eure Gefäße befüllen, bis Eure ganze Mischung auf die Behälter aufgeteilt ist. Zum Aushärten könnt Ihr alles am besten nach draußen stellen, wie auf unserem Titelbild. Wenn alles schön fest geworden ist, Könnt Ihr das Futter in Bäume und Sträucher, an Zäune und Balkongeländer hängen. Ab jetzt könnt Ihr ganz bestimmt viel mehr Wintervögel in Eurem Garten oder auf dem Balkon beobachten ♥
Und hier noch ein paar T I P P S, für Euer eigenes Vogelfutter:
- Wir haben fertige Futtermischungen bei einer alten Mühle in unserer Nähe gekauft. Ihr könnt natürlich auch alle Sorten (z.B. Sonnenblumenkerne, Hirse, Nüsse, Haferflocken, Weizenkleie, Rosinen,…) einzeln kaufen. Für einen kleinen Garten oder Balkon lohnt sich das aber meistens nicht.
- Achtet bei Mischungen darauf, dass sie keine Samen von Neophyten (also nicht Heimischen Pflanzen), wie z.B. Ambrosia-Samen enthalten.
- Wenn Ihr Tontöpfe befüllt, kann das flüssige Fett leicht durch das Wasserloch auslaufen. Wir haben unsere „Sitzstange“ ein Stück durch das Loch geschoben und mit Küchenpapier umwickelt. Zusätzlich haben wir erst einmal eine dünne Schickt unserer Körner-Mischung mit ganz wenig Fett in die Töpfe gegeben. Erst wenn diese ausgehärtet ist, den Topf zu Ende befüllen.
- Um das Futter aus der Muffinform herauszulösen, stellt diese ganz kurz in warmes Wasser. So könnt Ihr die fertigen Ringe ganz leicht herausnehmen.
- Bei der Auswahl der Futterstellen sollte man darauf achten, dass diese für Vögel gut erreichbar sind. Aber nicht ganz so gut erreichbar für Katzen 😉
Wie haltet Ihr es denn so mit dem füttern der Vögel im Winter? Oder Füttert Ihr vielleicht über das ganze Jahr? Wir würden uns freuen, in den Kommentaren etwas von Euch zu dem Thema zu hören! Wir jedenfalls freuen uns jetzt auf reichlich Besuch, der hoffentlich dann im Frühjahr dann wieder unsere Nistkästen besiedelt!
♥lichst
Eure Gartenkinder
P.S. Wir haben diesen Beitrag nur „reaktiviert“. Geschrieben und zum ersten mal gepostet haben wir ihn schon im Dezember 2017. Aber das Thema ist ja jedes Jahr wieder aktuell.
Hallo Claudia,
tolle Idee, das Vogelfutter selber herzustellen. Wir haben in unserem Garten viele Sonnenblumen und hoffen das für den Winter noch ein wenig abfällt. Aber die Vögel sind auf die Kerne immer ganz gierig. Deswegen werden wir für den nächsten Winter sicherlich auch Extra Vogelfutter vorbereiten. Dein Beitrag ist dafür eine tolle Inspiration. Vielen Dank 🙂
Liebe Grüße
Basti
Hallo Basti,
wie schön, dass Dich der Beitrag anspricht! Das Vogelfutter wird auch super angenommen. Wir werden es unseren Gartenvögeln jetzt auf jeden Fall jedes Jahr „anbieten“.
Viele Grüße aus Bielefeld,
Claudia