Ringelblumensalbe – ganz einfach selbst gemacht

Ringelblumensalbe selbst gemacht

Gelbe Blüten mögen wir in unserem Garten ja nicht so gerne – eigentlich. Ringelblumen sind dabei aber die absolute Ausnahme. Mit Ihren sonnengelben Blüten haben Sie das Talent, auch an grauen Tagen so richtig gute Laune zu verbreiten. Aber die Ringelblume – oder auch Calendula – kann noch viel mehr. Ihre Öle wirken heilsam. Sie sind entzündungshemmend und antibakteriell. Was liegt da näher, als einige unserer vielen Blüten zu Ringelblumensalbe zu verarbeiten?

Schon meine Oma hat Ringelblumensalbe regelmäßig selbst hergestellt. Das ist ganz einfach und die Salbe hilft ganz prima bei schlecht heilenden Wunden, Sonnenbrand und trockener Haut.

Für die Herstellung gibt es viele Rezepte. Wir haben uns ein ganz einfaches und ursprüngliches herausgesucht. Ihr braucht dazu gar nicht viel.

Die Zutatenliste…

…ist ziemlich kurz. Ihr braucht für eine einfach Salbe:

  • 125 ml Bio-Pflanzenöl (wir haben uns für Leinöl entschieden)
  • eine große Tasse Ringelblumen-Blüten
  • 25 g Bienenwachs (aus dem Reformhaus oder vom Imker)

Zusätzlich braucht Ihr noch zwei unterschiedlich große Töpfe (für ein Wasserbad), einen Plastiklöffel, eine feuerfeste Schütte, ein sehr feines Haar-Sieb, evtl. ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch und saubere Gefäße für die fertige Salbe.

Und so haben wir unsere Ringelblumensalbe hergestellt:

Die Ringelblumen wascht Ihr am besten erst einmal mit kaltem Wasser. In einer Salatschleuder lassen sie sich dann ganz prima trocken schleudern. Anschließend zupft Ihr die Blütenblätter ab.

Das Öl und das Bienenwachs haben wir zusammen im Wasserbad vorsichtig erhitzt. Bienenwachs schmilzt bei ca. 65 Grad. (Das Öl sollte nur gerade so weit erhitzt werden, dass das Wachs darin schmelzen kann. Die Vitamine und Wirkstoffe im Öl und auch in den Ringelblumen würden sonst zerstört.) Die Mischung haben wir dann vom Herd genommen und die Blütenblätter mit dem Löffel eingerührt. Das Ganze haben wir gute 24 Stunden ziehen lassen.

Um die Blütenblätter herauszufiltern müsst Ihr die Mischung dann natürlich wieder erwärmen. Dabei ständig rühren, so schmilzt alles schön gleichmäßig. Die flüssige Mischung wird jetzt durch ein sehr feines Sieb in die Feuerfeste Schütte abgeseit, in die sauberen Gläschen oder Tigel gefüllt und fertig ist die Salbe.

Das ganze solltet Ihr mit der Inhaltsangabe und dem Abfülldatum versehen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Salbe könnt Ihr verwenden, bis sie ranzig riecht 😉 . Einen Anhaltspunkt für die Haltbarkeit der Salbe gibt das MHD des verwendeten Öls. Je kleiner Eure Behälter sind, umso besser. Wenn die Salbe beim Entnehmen mal verunreinigt wird, dann ist der Verlust nicht so groß.

Unsere Tips und Erfahrungen:

Wir sind sehr zufrieden mit unserem ersten Versuch, diese wunderbare Wund- und Heilsalbe selbst herzustellen. Dennoch würden wir beim nächsten mal ein paar Dinge anders machen. Daher hier unsere Tips für Euch, damit Ihr von unseren „Fehlern“ von vorn herein profitieren könnt:

  • Wir haben, wie oben beschrieben, Öl und Wachs nach einem Rezept im Netz direkt zusammen erwärmt. Beim erkalten wird diese Mischung sehr schnell fest. Wir haben aber die Befürchtung, dass so die Wirkstoffe der Ringelblume während der 24-Stündigen Ruhephase nicht so ideal aufgenommen werden können. Beim nächsten Mal werden wir die Blüten nur im Öl erwärmen und das Bienenwachs erst am nächsten Tag (nach dem Abseien der Blüten) in dem Ringelblumenöl schmelzen.
  • Noch schonender für die Wirkstoffe ist sicher ein Kaltauszug. Der Braucht aber Zeit. Für diese Methode übergießt man die Ringelblumen-Blüten mit kaltem Öl und lässt das Ganze 4 Wochen stehen. Während dieser Zeit wird die Mischung täglich geschüttelt, das verringert die Gefahr der Schimmelbildung.
  • Außerdem werden wir nächstes Mal Olivenöl benutzen. Leinöl ist zwar durch sein hohen Anteil an Linolsäure sehr wertvoll, es riecht uns aber etwas zu intensiv.
  • Beim Abseien wenn möglich auf das Tuch verzichten. Wir haben unsere Mischung einmal durch ein Baumwolltuch, und eimal nur durch ein sehr feines Sieb abgeseit. In dem Tuch ist aber ziemlich viel von unserer Mischung „hängen geblieben“. Beim Abseien ohne Tuch haben wir keine Reste von Ringelblumen in unserer fertigen Creme gefunden. Die noch flüssige Mischung war genauso klar wie die Version, die wir durch das Tuch gegossen haben.
  • In die zweite Portion unserer Salbe haben wir Lavendelblüten mit zugegeben. Die Öle der Blüten wirken zusätzlich antibakteriell und geben der Salbe einen schönen Duft.
  • Wenn Ihr keine Ringelblumen zum ernten habt, könnt Ihr im Reformhaus auch getrocknete Blüten für Eure Salbe kaufen.
  • Unser Bienenwachs kommt frisch vom Imker nebenan. Das ist super, allerdings ist das Wachs-Stück viel zu groß. Wenn Ihr ein scharfes Messer für ein paar Sekunden in heißes Wasser haltet, könnt Ihr das Wachs damit prima Schneiden. Eine Alternative sind Bienenwachs-Pellets aus dem Reformhaus.

Unser Fazit:

Eine Ringelblumensalbe herzustellen ist nicht so kompliziert. Mit wenigen Mitteln hat man eine wirksame Wund- und Heilsalbe nach Omas Rezept.  Es gibt im Netz hunderte verschiedene Rezepte. Von Ringelblumensalbe auf Basis von Öl, über Shea-Butter und Vaseline bis hin zu Schweineschmalz wird hier alles mögliche verwendet.

Unser Rezept auf Basis von Pflanzenöl haben wir gewählt, weil viele der Öle genauso positive Eigenschaften haben, wie die Ringelblume selbst. Viele Pflanzenöle wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Und pflegend wirken sie sowieso. Wichtig ist, dass Ihr qualitativ hochwertiges Kalt gepresstes Öl verwendet. Das Bienenwachs gibt der Salbe eine stabile Konsistenz. Außerdem bildet es einen feinen Schutzfilm auf der Haut. Vorsicht ist allerdings für Allergiker geboten, da naturbelassenes Bienenwachs vom Imker auch Pollen-Rückstände enthalten kann. Ihr solltet die Creme dann an einer gesunden Hautstelle testen. Ich selbst bin Allergikerin –  Auf die Creme habe ich aber nicht reagiert.

Wir werden zukünftig sicher noch häufiger Salben, Öle und Tinkturen aus Pflanzen ausprobieren. Vielleicht habt Ihr ja die eine oder anderen Idee oder ein altes Familienrezept für uns? Wir würden uns sehr darüber freuen 🙂

♥lichst

Eure Gartenkinder

2 Kommentare bei „Ringelblumensalbe – ganz einfach selbst gemacht“

  1. Es gibt wirklich viele Menschen, die keine gelben Blüten im Garten mögen. Dabei gibt es doch so schöne Exemplare…Ich habe dieses Jahr extra viele Ringelblumen ausgesät, damit es für Salbe und neue Samen reicht. Der Tip mit den Lavendelblüten ist super, das werde ich ausprobieren.
    Liebe Grüße
    Eva

    1. Liebe Eva, Du hast ja recht… Ringelblumen sind wirklich traumhaft schön – auch wenn sie gelb sind. Ich warte auch schon auf die Samen-Ernte 😉
      Der Lavendelduft macht sich ehrlich gut in der Salbe. Allerdings werde ich, wie gesagt, demnächst kein Leinöl mehr verwenden. Das riecht recht dominant…
      Ich bin gespannt, wie Ihr das Ergebnis dann findet.
      Viele liebe Grüße,
      Claudia

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