Obstblüten-Zeit

Im Frühling ist Obstblüten-Zeit! Schon ganz früh, wenn der Winter sich immer noch einmal wieder auflehnen möchte, sagen die ersten zarten Blüten von Schneeglöckchen, Winterling, Krokus und Co. die Ankunft des Frühlings voraus. Aber wenn die Obstblüte im vollen Gang ist, ist der Frühling endgültig nicht mehr zu verleugnen!

Die Obstblüten-Zeit ist für uns beinahe die schönste Zeit im Garten. Die ersten Frühjahrsblüher sind bereits verblüht. Krokusse, Hyazinthen, Tulpen und viele andere haben sich schon wieder verabschiedet. Lediglich ihr Laub ist noch da. Es zieht sich jetzt langsam ein. Die Sommerstauden in den Beeten nehmen nun beharrlich ihren Platz ein.

Zum Glück ist jetzt die Zeit, in der die Obstblüten die Vorherrschaft im Garten übernehmen. Mein „allerheiligstes“ Gehölz ist unser alter Apfelbaum. Er ist schätzungsweise um die 50 Jahre alt. Damit ist er der älteste und größte von insgesamt drei Apfelbäumen in unserem Garten. Ich hoffe, er wird uns noch lange erhalten bleiben. Denn anders als z.B. Eichen, Buchen oder Linden werden die meisten Obstbäume nur ca. 50 – 80 Jahre alt. Danach vergreisen sie und sterben irgendwann ab.

Wir hegen und pflegen unseren „alten“ Baum daher, so gut wir können. Im Moment dankt er es uns auch noch mit üppigen Blüten und hoffentlich reicher Ernte.

Die Äpfel haben wir uns in den letzten Jahren immer auch mit einigen Würmern teilen müssen. Entgegen dem „guten Rat“ einiger erfahrener Gärtner, verzichten wir dennoch auf das „Spritzen“. Wir teilen eben gern 😉 .

Die Kirschblüte ist ja leider schon vorbei. In unserem Garten gibt es zwei „Märzkirschen“. Das sind besonders kleine Zierkirschen. Sie wachsen eigentlich als kleiner Strauch. Unsere beiden Exemplare sind auf Stämmen „veredelt“. Die Früchte sind sehr klein und fast schwarz. Sie schmecken sehr sauer. Wer sich die Arbeit machen möchte, kann die Früchte aber zu Marmelade verarbeiten. Wie der Name schon sagt, blühen diese hübschen Gehölze schon im März bis Anfang April. Dieses Jahr haben sich die Hummeln hier bevorzugt mit Pollen versorgt…

Zwei weitere Vertreter der Familie „Prunus“ sind unsere beiden Süßkirschen. Süßkirschen werden mit bis zu 20 Metern Höhe sehr groß. Wir haben uns daher für Exemplare entschieden die auf „schwachwachsigen Unterlagen“ veredelt worden sind. Wir ziehen die Bäumchen als „freies Spalier“.

Wenn man von einer Süßkirsche dann auch Früchte ernten möchte, muss man immer gleich zwei Bäume Pflanzen. Süßkirschen brauchen einen „Befruchter“. Einige Züchtungen gelten als selbstbestäubend. Aber auch bei diesen Sorten ist der Ertrag besser, wenn man einen zweiten Baum in der Nähe hat. Nicht alle Süßkirschen blühen zur selben Zeit. Es gibt frühe, mittelfrühe und späte Sorten. Daher ist auch nicht jede Sorte als „Partner“ geeignet. Auf diversen Seiten im Netz kann man sich genau darüber informieren, welche Sorten als Befruchter für die Wunschsorte geeignet sind. So z. B. hier.

Besonders schöne Blüten hat auch der Zierquitten-Strauch. Mit den Knallroten Blütenblättern ist er ein besonderer Farbtupfer in der Obstblüten-Zeit. Auch er ist inzwischen leider schon wieder verblüht. Die Blüte unserer Zierquitte ist in diesem Jahr allgemein nicht so üppig ausgefallen. Wir haben den Strauch im letzten Jahr recht stark zurück geschnitten. Zierquitten blühen am zweijährigen Holz. Der Neuaustrieb blüht daher leider noch nicht.

Unsere Kinder freuen sich vor allem schon sehr auf das Ende der Erdbeere-Blüte. Denn auf die Blüte folgen ja bekanntlich die Früchte. Und die dürfen bei uns dann direkt aus dem Beet genascht werden 🙂 !

Jetzt warten wir nur noch auf die Himbeerblüte. Die beiden Himbeeren haben wir im letzten Jahr erst neu gepflanzt. Auf die reifen Früchte freuen wir uns ganz besonders. Auch eine Heidelbeere hat im letzten Herbst Einzug in unseren Garten gehalten. Hier haben wir die Blütenansätze allerdings entfernt. Wir verzichten dieses Jahr auf die Früchte, um der Pflanze mehr Kraft für die Wurzelbildung zu geben.

Es ist so toll, eigenes Obst im Garten oder auf dem Balkon zu haben. Die Pflanzen schmücken die Umgebung mit Ihren Blüten und Früchten. Es ist immer etwas gesundes zum Naschen da. Und eines haben alle Obstblüten gemeinsam: Sie sind wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Nützlinge.

Es bleibt also zu hoffen, dass die Obsternte reichlich ausfällt. Damit wir den ganzen Sommer über etwas zu Naschen im Garten haben! Bis dahin freuen wir uns, dass Bienen und Co. bei uns immer reichlich Futter finden ♥