Kapuzinerkresse – ein Pflanzenportrait

Kapuzinerkresse ist eine hübsche Zierblume. Oder doch ein Gewürz? Oder gar eine Heilpflanze? Ist alles richtig, irgendwie! Jedenfalls durfte diese interessante Pflanze in diesem Jahr erstmalig in unseren Garten einziehen. Und das, obwohl ihre typischen Blütenfarben so gar nicht in mein Farbkonzept passen 😉

Tatsächlich habe ich sie aus eher praktischen Gründen in unseren Garten geholt. Zur natürlichen Schädlingsbekämpfung nämlich. Denn ich hatte gelesen, dass die Pflanze Blattläuse von jungen Obstbäumen fern halten soll. Das tut sie, indem sie so herrlich anziehend auf die kleinen Krabbler wirkt, dass die dann gar keinen Appetit mehr auf Kirschbaum und Co. haben. Allerdings hat dieser Plan bei uns nur „so mittel gut“ funktioniert. Zwar saß die Kapuzinerkresse voll mit Blattläusen, die Kirschbäume waren aber ebenfalls „bewohnt“…

Dennoch habe ich die hübsche Blume für mich entdeckt. Denn das ist sie auf jeden Fall. Und ein paar rote und orangefarbene Tupfer in unserem sonst so lila-pink dominierten Garten sind ja auch okay.

Also, hier kommen die Fakten zur Kapuzinerkresse

Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Varianten. Alle haben die charakteristische Blütenform. Auch die ungewöhnlichen, fast runden Blätter haben sie alle gemein. Daran ist die Pflanze leicht zu erkennen. Farblich hat man die Wahl innerhalb der Farb-Pallatte von gelb über orange bis dunkelrot.

Die beinahe weiße Züchtung „MilkMaid“ finde ich persönlich besonders schön.
Diese Variante ist auch sehr hübsch. Die interessante Färbung fällt sofort ins Auge.
Die klassisch orange Variante. Sie leuchtet schon von Weitem.
Kapuzinerkresse in aprikot und dunkelrot.

Variationsreich ist die Pflanze in ihrem Wuchs. Es gibt buschige Sorten, aber auch kriechende und kletternde Varianten. Die Kletterer und die Kriechenden können dabei bis zu 3 Meter lange Triebe bekommen. Ihr solltet Euch also vorher überlegen, ob Eure Kapuzinerkresse als Bodendecker dienen soll, oder eher einen Zaun beranken darf.

Herkunft und Ansprüche

Kapuzinerkresse ist keinesfalls eine einheimische Pflanze. Sie kommt aus Süd- und Mittelamerika. Daher ist Kapuzinerkresse hier bei uns auch nicht winterhart. Sie gilt hier deshalb allgemein als einjährige Pflanze. In ihrer Heimat ist sie aber durchaus mehrjährig. Uns bleibt dennoch nichts anderes übrig, als die sie jährlich neu auszusäen oder zu pflanzen.

Ihren Namen verdankt die Pflanze, deren botanischer Name übrigens „Tropaeolum“ lautet, Ihrer Blütenform. Die ähnelt, von der Seite betrachtet, der Kapuze einer Mönchskutte.

Am liebsten wächst Kapuzinerkresse auf magerem, kalkhaltigem Boden. An einem sonnigen Standort natürlich – wie zu Hause in Südamerika.

Vermehrung

Kapuzinerkresse ist leicht aus Samen zu ziehen. Saatgut findet Ihr im gut sortierten Gartenmarkt, und ab dem ersten Herbst dann auch in Eurem Beet 😉 Dort verbreitet sich die Pflanze von ganz allein. Sie sät sich selbst aus. Ihr könnt die Samen also einfach liegen lassen. Bei der ersten Aussaat im Beet, setzt Ihr die Samen (nach dem letzten Frost) etwa 2 cm tief in die Erde.

Die Samen der Kapuzinerkresse im Beet unter den Pflanzen

Wenn Ihr Kapuzinerkresse im nächsten Frühjahr im Haus vorziehen möchtet, dann sammelt einfach einige Samen ein und lasst sie gut trocknen. Im nächsten Frühjahr weicht Ihr die Samen dann einen Tag lang in lauwarmem Wasser ein und steckt Sie anschließend etwa 2 cm tief in die Erde. Etwa 14 Tage später sprießen dann die ersten Keimlinge. Nach den Eisheiligen könnt Ihr die vorgezogenen Pflanzen ins Beet setzen. Das hat den Vorteil, dass sie auf diese Weise etwas eher blühen.

Blütezeit

Kapuzinerkresse blüht, wenn sie direkt ins Beet ausgesät wurde, ab Ende Juni. Zieht Ihr sie im Zimmer vor, könnt Ihr schon ein paar Wochen eher mit Blüten rechnen. Auf jeden Fall blüht die ausdauernde Planzen bis zum ersten Frost unermüdlich.

Verwendung

Im Garten

Im Garten kommt Kapuzinerkresse bei uns hauptsächlich als Zierpflanze zum Einsatz. Sie kann aber auch zur Schädlingsabwehr genutzt werden. Dabei ist „Abwehr“ eigentlich das falscheste Wort überhaupt. Denn die Pflanze zieht Schädlinge an. Durch ihre Senföle ist sie sehr beliebt bei Blattläusen. Diese sollen den „Schädlingsmagneten“ dann anderen Planzen, wie jungen Obstbäumen, vorziehen. Beliebt ist sie auch bei den Raupen des großen Kohlweißlings (Über den Kohlweißling haben wir kürzlich berichtet). Der lässt zugunsten der Kapuzinerkresse dann hoffentlich Euren Spitzkohl links liegen 😉

In der Küche

Kapuzinerkresse ist essbar. Das gilt sowohl für die jungen Blätter als auch für die Blüten. Durch die Senföle schmeckt sie leicht scharf. Ähnlich wie ganz gewöhnliche Gartenkresse. Die Blätter sollten vor der Blüte geerntet werden. Dann sind sie noch schön zart. Die Blüten sind als Gewürz und hübsche (essbare) Deko im Salat ganz toll geeignet.

Als Heilpflanze

Die Pflanze wirkt entzündungshemmend und schleimlösend. Darum kann Kapuzinerkresse bei Erkältung und Bronchitis eingesetzt werden. Sie wird aber nicht als Tee getrunken, sondern frisch verzehrt. Daher ist Ihr Einsatz nur möglich, solange sie im Garten wächst. Wahrscheinlich taucht sie daher auch eher selten als empfohlenes Hausmittel gegen Erkältung auf.

Also, obwohl sie weder lila, noch pink, blau oder weiss ist, habe ich die Kapuzinerkresse in mein Gärtner-Herz geschlossen. Und Samen fürs nächste Jahr habe ich auch schon fleißig gesammelt. Die landen dann als sinnvolle Ergänzung für die Mischkultur im Gemüsebeet.

♥lichst

Claudi und die Gartenkinder

Ein Kommentar bei „Kapuzinerkresse – ein Pflanzenportrait“

  1. […] Tierchen besonders schmeckt, damit sie Eure Hauptkultur in Ruhe lassen. Blattläuse lieben z.B. Kapuzinerkresse. Pflanzt Ihr die ins Beet, lassen die Läuse andere Planzen erst einmal links […]

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