Eine Krokuswiese anlegen – Frühling im Kopf

Krokusse gehören zum Frühling dazu! Das steht ganz außer Frage. Schon lange wollte ich eine Krokuswiese anlegen. Wie so oft fehlte die Zeit dazu. Aber jetzt habe ich es endlich geschafft. Kommt mit – ich zeig Euch wie es geht. Es ist ganz einfach!

Ganz zeitig im Frühjahr stecken sie ihre hübschen Blüten aus der Erde – Die wunderhübschen Krokusse gehören zu den ersten Frühlingsboten in jedem Jahr. Viele Sorten sind so früh, dass die ersten Blüten den letzten Schnee verzieren. Das ist nicht nur wirklich hübsch und eine Freude für unsere wintergeplagte Seele. Krokusse sind auch super wertvoll für die ersten Hummeln und Bienen. Die finden so früh im Jahr nämlich kaum Nahrung. Genug Gründe also, der pflegeleichten Knollenpflanze einen angemessenen Platz im eigenen Garten zu verschaffen.

Und gerade weil bei uns der Rasen-Pfleger und die Naturgärtnerin ja immer ein bisschen in Konkurrenz stehen (wir haben hier schonmal davon berichtet), ist eine Krokuswiese wieder so ein toller Kompromiss! Sie liefert Futter für Insekten. Und das zu einer Jahreszeit, in der die Rasenpflege noch nicht gerade Hochsaison hat 😉

Wann lege ich meine Krokuswiese am Besten an?

Eine Krokuswiese legt man am besten im Herbst an. Von Ende September bis Mitte November ist der beste Zeitpunkt die Knollen der Frühjahrsboten in die Erde zu bringen. Aber auch jetzt, wo sich der November dem Ende zuneigt, ist es noch nicht zu spät. Solange der Boden nicht gefroren ist, könnt Ihr Frühjahrskrokusse pflanzen. Es gibt auch einige Herbst-blühende Krokusarten. Die pflanzt Ihr am besten im August.

Was muss ich vorbereiten und was brauche ich?

Ihr braucht eine Wiese – klar. Natürlich kann man Krokusse auch in ein Beet einbringen. Wird dann halt keine KrokusWiese 😉

Dann müsst Ihr Euch für eine oder mehrere Sorten entscheiden. Es gibt unendlich viele Krokus-Sorten. Unterschiedlich große Sorten in Lila, weiss gelb oder pink. Wir sind ja immer für möglichst naturnahe Varianten – bei allen Pflanzen. Daher haben wir uns für eine bunte Mischung botanischer Krokusse entschieden. Klar sind Krokusse botanisch, werdet Ihr jetzt sagen. Was auch sonst?! In diesem Fall bedeutet die Bezeichnung „botanischer Krokus“, dass es sich um eine Wild-Sorte handelt. Im Gegensatz zu den speziell gezüchteten großblumigen „Gartenkrokussen“.

Bei einem Zwiebel- und Knollenpflanzen-Versand haben wir uns also ein 1000-er Netz (botanische) Krokusknollen bestellt. Wir wollen die Wiese ja ordentlich zum blühen bringen.

Ansonsten braucht ihr nur noch einen handelsüblichen Unkrautstecher und vielleicht ein paar Handschuhe. Schon kann es los gehen.

Es wäre zu viel Arbeit für einen Nachmittag gewesen, unsere ganze Wiese mit den tollen Knollen zu besiedeln. Dafür ist die Fläche zu gr0ß. Daher haben wir mit einer Schnur den Bereich markiert, den ich bearbeiten wollte. Die ersten Knollen habe ich dann hübsch am Rand der Schnur entlang gelegt.

Die restlichen Zwiebeln haben wir einfach wahllos verstreut, indem wir immer eine Handvoll in die Luft geworfen haben. So entsteht ein zufälliges Muster.

Jetzt werden die einzelnen Knollen dort eingegraben, wo sie gelandet sind. Einfach nicht über ein Muster nachdenken – so wird es am Schönsten!

Mit dem Unkrautstecher habe ich jeweils in die Grasnarbe gestochen, und das Loch durch Hebelbewegungen geweitet. So, dass die kleine Knolle gut hinein passt. Das Loch sollte dreimal so tief sein, wie die Knolle hoch ist. Bei unseren kleinen wilden Krokussen reichen 5 cm. Kleinere Korrekturen können diese Wunderpflanzen dank ihrer speziellen Wurzeln übrigens selbst vornehmen! Achtet immer darauf, das die Spitze der Knolle nach oben schaut!

Nennt mich kitschig, ich habe unsere Krokusse in Herzform gepflanzt. Das müsst Ihr nicht nachmachen – aber Ihr könnt es gerne tun 😉

Was man sonst noch beachten sollte

Wenn Ihr Krokusknollen kauft, lagert sie zu Hause möglichst nicht zu lange. Am besten bringt Ihr sie innerhalb von 3-4 Tagen in die Erde. Im Gartencenter ist die Auswahl inzwischen auch schon nicht mehr so groß. Die Pflanz-Saison ist ja so gut wie gelaufen. Im Versandhandel oder in Spezialgärtnereien werdet Ihr aber sicher noch fündig.

Kauft Ihr Eure Krokusse vor Ort? Dann achtet darauf, dass die Knollen noch nicht austreiben. Auf unseren Bildern seht ihr, dass teilweise schon Austriebe zu sehen sind. Ich hoffe, dass unsere Krokusse im Frühling dennoch fleißig sprießen. Im Frühjahr sollte der Rasen auf Eurer Krokuswiese übrigens erst gemäht werden, wenn die Blätter der Krokusse braun sind. – Da muss der Rasenpfleger vielleicht doch ein Bisschen geduldig sein  🙄

Jetzt heißt es also warten und hoffen, dass unser Krokuswiese im Frühling hält, was sie jetzt verspricht. Ich freu mich riesig auf unser „Herz für Bienen“. Natürlich wird die Form nicht bleiben. Wir hoffen ja schwer, dass die Krokusse in unserem Rasen über die Jahre verwildern und sich ordentlich ausbreiten.

Und wie sieht es bei Euch aus? Seid Ihr schon im Winter- und Weihnachtsmodus? Oder habt Ihr auch noch das ein oder andere „Last-Minute-Projekt“ am Start?

Ich hoffe, dass wir nicht die einzigen Verrückten sind  😆

♥lichst

Eure Gartenkinder

2 Kommentare bei „Eine Krokuswiese anlegen – Frühling im Kopf“

  1. Liebe Claudia, euer Herz für Bienen ist ja wundervoll. Wir haben Ende Oktober auch einen Haufen an Frühlingsblühern gesetzt. Eine total bunte Mischung aus Winterlingen, Schneeglöckchen, Anemonen, Narzissen, Waldhyazinthen, Tulpen und natürlich auch Krokussen. Wir haben auch darauf geachtet, dass wir Wildformen nehmen, die sich selbst vermehren. Jetzt warten wir ganz gespannt. Währenddessen beschäftigen wir uns schon mit der Beetplanung und ein Bienenhotel soll auch noch gebaut werden, bis die nächste Saison los geht.
    Viele Grüße
    Eva

    1. Hallo liebe Eva,
      wir sind auch ganz gespannt ob unser Herz so herrlich blühen wird, wie wir uns das vorstellen… Ich finde, man kann gar nicht genug Blumenzwiebeln in die Erde stecken 😉
      ganz liebe Grüße aus Bielefeld,
      Claudia

Kommentare sind geschlossen.