Grillplatz bauen – jeder braucht ein Dach über dem Kopf

unser Grillplatz

*Werbung* Schon seit einiger Zeit ist der Mann im Garten stolzer Besitzer eines Gasgrills. Auf die Glaubensfrage, die das mit sich bringt, möchte ich lieber gar nicht erst eingehen. Wir grillen mit Gas – uns gefällt´s 😉 Worum es aber eigentlich geht: der Grill war bisher dem Wetter mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert. Wir haben uns daher entschlossen, einen festen Grillplatz zu bauen. Davon möchte ich Euch heute berichten…

Im Grunde war das Ganze auch wieder ein großes Upcycling-Projekt. Der Grill hat eine Mauer aus alten Ziegeln bekommen. Auch die Dachkonstruktion ist teilweise aus gebrauchten Materialien entstanden.

Die Idee war, einen Grillplatz zu bauen, der zu unserem Garten passt. Daher wollten wir dieselben alten Ziegel verwenden, die schon unser Schildkröten-Gehege einrahmen. Hier haben wir davon berichtet.

Wir haben uns also ein Herz gefasst, und beim Bauern noch einmal nachgefragt, ob wir uns die nötigen Steine aus seinem verfallenden Kotten holen dürfen. Was wir sonst noch brauchten war Beton, Mauermörtel, Holz und einiges „Neu-Material“ für das Dach.

Keine Mauer ohne ein Fundament

Wer einen gemauerten Grillplatz bauen möchte, braucht als erstes ein stabiles Fundament. Dazu benötigt man:

  • Jede Menge Beton
  • Schal-Bretter
  • Monier-Eisen
  • Wasser
  • Mischkübel
  • idealerweise eine Beton-Mischmaschine (die kann man sich bei Freunden, oder in einem Baumaschinen-Verleih ausleihen)

Natürlich müsst Ihr als erstes Überlegen, welche Maße Euer Grillplatz bzw. Eure Mauer haben soll. Mit Pfählen und einer Schnur könnt Ihr die zukünftige Mauer Abstecken. Dann wird ein Graben gebuddelt. Etwas breiter, als Eure zukünftige Mauer werden soll. Theoretisch könntet Ihr den Graben direkt mit Beton ausgießen. Aber wäre das Verschwendung. Außerdem sollte das Betonfundament ein paar Zentimeter über dem Erdreich enden. So ist Eure Ziegel-Mauer später nicht so anfällig für Frost-Schäden.

Also nehmt Ihr jetzt eure Schal-Bretter und baut eine Umrandung in der gewünschten Form und Größe des Fundaments. Auf dem Foto seht Ihr unsere schon fast gefüllte Schalung. Die Stahlmatten werde in den Beton mit eingelassen. Sie geben dem Fundament später Stabilität.

Mit dem Beton-Mischer haben wir eine relativ flüssige Betonmischung angerührt. So kann man die diese besser gießen und verteilen. Beachtet aber, dass die Mischung länger braucht um durchzuhärten und auch mehr „schrumpft“, je flüssiger Ihr sie anrührt.

Am nächsten Morgen war unser Fundament so weit trocken, dass wir die Schalung abnehmen konnten.

Was man leider nicht auf den Bildern sieht: der Mann im Garten hat schon an der Stelle Vorkehrungen für die Verankerung der Dachkonstruktion getroffen… Dazu hat er an Stellen, wo später die Pfosten für das Dach stehen sollten, je vier Löcher gebohrt und Klebeanker angebracht. Solche Anker bestehen aus einer Gewindestange und besonders starkem Kleber. Man kann sie als Set, z.B. hier kaufen.

Das Fundament sollte jetzt aber für mindestens 48 Stunden „in Ruhe gelassen“ werden.

Es geht an die Dachkonstruktion

Ich sags Euch, wie es ist: für die Holzkonstruktionen ist der Mann zuständig. Daher kann ich nicht ganz so detailliert Auskunft geben. Aber zumindest kann ich Euch ein paar Bilder von der Entstehung zeigen…

Was Ihr braucht kann ich so ungefähr aufzählen:

  • mindestens vier Vierkant-Hölzer für das Gestell
  • Bretter/Balken für die Dach-Konstruktion
  • Große Platten als Dach
  • eine gute Holzschutz-Lasur
  • jede Menge lange und starke Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben
  • Material für das Eindecken des Dachs (bei uns ist es Blech)
  • Eine Dachrinne nebst Abwasser-Rohr
  • Stabile Pfostenanker

Als Eck-Pfosten hat er Kanthölzer in der Stärke 9x9cm verwendet. Vorher haben wir diese mit einer Holzschutz-Lasur behandelt. Soll ja ein paar Jahre stehen…

Die Balken in der Dachkonstruktion sind ca. 9x5cm stark. Auf dem Bild oben sieht man auch ganz gut, wie die Pfosten mit dem Boden verbunden sind. Der Mann hat dazu „U-Pfostenanker“ benutzt.

Auf die Dachkonstruktion haben wir (naja, eigentlich wieder der Mann) dann Leimholz-Platten geschraubt. Die hatten wir vom Vogelschutz-Verein Friedrichsdorf geschenkt bekommen. Hier waren Sie übrig, da der Verein sich leider verkleinert (Nachwuchsprobleme und so 🙁 )

Eine Anmerkung zu der Holzkonstruktion: um Stabilität in das Gerüst zu bekommen, sollte man eigentlich zwischen den Pfosten noch Diagonale Balken anbringen. Ihr habt das bestimmt schon mal bei Fachwerk-Häusern gesehen.

Wir haben das Stabilitäts-Problem anders gelöst. An beiden Seiten haben wir Querliegende Bretter angebracht, die später als Ablagen dienen sollten. Diese Bretter haben wir mit langen Schrauben in den Fugen der Mauer verankert. Im nächste Bild seht Ihr die Ablage, die ich meine ganz gut…

Ein bisschen neues Material brauchten wir dann doch. Damit die ganze Konstruktion auch wirklich Wetterfest ist, hat der Mann das Dach und die Kanten mit Blechen eingedeckt.

Es kann gemauert werden!

Nachdem die Holzkonstruktion fertig war, war ich dann wieder dran. Schließlich wollte ich die Mauer für unseren Grillplatz bauen. Dafür braucht man folgendes:

  • Ziegelsteine
  • Mauer-Mörtel mit Trass
  • einen Mischkübel
  • Eine Maurerkelle
  • ggf. kleinere Spachtel
  • eine Wasserwaage

Es klingt ganz lapidar, aber: wenn Ihr eine Mauer (im Garten) bauen wollt, müsst Ihr Euch mit dem Thema Mörtel auseinandersetzen.

Eine besondere Mauer braucht besonderen Mörtel

Ich hab ja gedacht, Mörtel ist Mörtel ist Mörtel – weit gefehlt. Mein Papa hat mich schon bei dem Bau des Kröten-Geheges belehrt: Wenn Du eine Mauer im Garten bauen möchtest brauchst Du Trass-Zement! Watt für nen Zement??

Tatsächlich ist das so: Im Garten ist eine (unverputzte) Mauer ja nun mal dem Wetter ausgesetzt. Normaler Mauer-Mörtel würde durch Wettereinflüsse „ausblühen“. Das heißt, es bilden sich Ablagerungen auf dem Mörtel. Das sieht nicht schön aus und macht die Fugen anfällig für Schäden durch Feuchtigkeit und Frost.

Wir haben uns also für den etwas teureren Mauer-Mörtel mit Trass-Zement entschieden…

Das Anrühren von Mauermörtel will auch gelernt sein. Wenn ihr Euren Mörtel zu flüssig anrührt, läuft er Euch förmlich weg. Der Mörtel muss ja schließlich das Gewicht von Steinen aushalten… Zu fest angerührt härtet Euch die Masse aber zu schnell aus. Vor allem, wenn es sehr heiß und trocken ist, so wie im Sommer 2018 😉

So habe ich den Mörtel angerührt. Immer nur recht wenig. Ich hatte aufgrund der Hitze immer die Sorge, dass mir die Masse „verreckt“ bevor ich sie verarbeiten kann. Daher habe ich dafür auch nicht den Betonmischer bemüht. Das hätte sich nicht gelohnt.

Hier seht Ihr „meine“ erste Reihe. Ich habe die Rückwand des Grillplatzes in einer Doppelreiche gemauert. So wird das Bauwerk später stabiler.

Den Mörtel habe ich immer in der Länge von 2-3 Steinen auf die letzte Reihe aufgebracht. Und natürlich eine Kelle seitlich an jeden Stein…

Zusätzlich zu der „richtigen Maurer-Kelle“ waren diese beiden Spachtel hilfreich. Mit dem ganz schmalen habe ich die Fugen glatt gestrichen. Der breite Spachtel war beim Auftragen des Mörtels hilfreich. Um die Seiten vor dem Auflegen der nächsten Stein-Reiche etwas glatt zu streichen.

Wenn man als Laie einen Grillplatz bauen will, steht man vor so einigen Herausforderungen. Da macht es richtig glücklich, wenn einem die Wasserwaage wohl gesonnen ist 😛

Hier bekommt man schon einen Eindruck davon, wie das ganze aussehen sollte. Da ich mir den Bau der Mauer für meine Sommer-Urlaub 2018 vorgenommen hatte, bin ich leider nur sehr langsam vorangekommen. Zum ersten bin ich nun mal kein Maurer und brauche daher eh schon lange. Und bei der Hitze konnte ich auch nur früh morgens arbeiten…

Leider bin ich also im Urlaub nicht fertig geworden. Ein ganz lieber Freund, der das einfach besser (und vor allem routinierter) kann als ich, hat das Bauwerk dann beendet.

Und so sieht unser Grillplatz jetzt fertig aus. Wir finden ihn toll, und Ihr?

♥lichst

Eure Gartenkinder

*Dieser Beitrag enthält unbeauftragte/unbezahlte Werbung in Form von Verlinkung und Markenerkennung.