Hühner im Garten – Teil zwei

Hühner im eigenen Garten zu halten ist eine tolle Idee. Wenn man weiss, was man dabei zu beachten hat, kann man richtig viel Freude daran haben. Ein paar erste Infos zu dem Thema haben wir Euch vor ein paar Tagen hier gegeben. Um Euch nicht gleich mit der ganze Fülle an Informationen zu erschlagen, haben wir den Artikel in zwei Teile aufgeteilt. Hier also Teil zwei unserer Beitrags „Hühner im Garten“.

Ihr habt Euch entschlossen, Euch Hühner anzuschaffen? Platz ist da, und Ihr habt Zeit und Lust, Euch um die Tiere zu kümmern? Dann stellt sich nun die Frage:

Welches Huhn ist das richtige für mich?

Im ersten Beitrag haben wir das Thema ja schon angerissen. Diese Frage könnt Ihr Euch am Ende natürlich nur selbst beantworten. Wenn Ihr Hühner im Garten halten möchtet, habt Ihr Eure Gründe für diese tolle Idee.

Euch geht es hauptsächlich darum, Eier von eigenen Hühnern zu haben? Auch noch täglich frisch und in ausreichender Menge? Dann solltet Ihr Euch Lege-Hühner anschaffen. Diese Hühner sind keine „Rasse-Hühner“ sondern Hybriden. Das bedeutet, dass hier verschiedene Rassen so gekreuzt wurden, dass die Hühner die besten Lege-Eigenschaften haben. Bei solchen Hühnern dürft Ihr mit einem Ei pro Tag und Huhn rechnen. Bei einem Stamm von 5 Hühnern reicht dies für eine durchschnittliche Familie vollkommen aus. So ein Huhn legt zwei Jahre lang Eier. Dann geht es in den „Ruhestand“.

Möchtet Ihr Eure Hühner im Garten mehr als Zierde halten, dann sind Rasse-Hühner für Euch interessant. Diese werden aufgrund Ihrer besonderen optischen Eigenschaften gezüchtet. Natürlich legen auch dieser Hühner Eier. Allerdings nicht ganz so „fleißig“ wie die meisten Hybriden. Die meisten legen so alle 2 Tage ein Ei. Dies aber (bei guter Haltung) oft länger als 2 Jahre.

Und wenn Ihr Eure Hühner am Ende auch essen möchtet? Dann müsst Ihr Euch mit dem Thema noch ganz anders auseinander setzen. Die wichtigsten Fragen, die Ihr Euch stellen solltet wenn Ihr Mast-Hühner möchtet sind folgende:

  • Kann und möchte ich ein Huhn selbst schlachten, ausnehmen und rupfen? Wer sich das nicht zutraut, der kann die Hühner auch zu einem professionellen Geflügel-Schlachter bringen.
  • Welche Rassen setzen denn genug Fleisch an um später als Brathähnchen zu taugen?
  • Außerdem müsst Ihr Euch in dem Fall auch genau über die Ernährung und den idealen Zeitpunkt für das Schlachten informieren. „Masthähnchen“ müssen recht jung geschlachtet werden. Sonst wird das Fleisch zäh. Und man kann die Hühner auch nicht mehr gut „rupfen“.

Nicht zuletzt stellt sich für jeden Hühnerhalter noch die Frage…

Hahn der nicht Hahn?

Hühner legen ihre Eier unabhängig davon, ob sie befruchtet sind oder eben nicht. Ihr braucht also keinen Hahn, damit Eure Hühner gut legen. Man muss auch wissen, dass Hähne sich recht „territorial“ verhalten können. Bei meinem Pa erlebe ich immer wieder Hähne, die sich nicht scheuen auf Menschen loszugehen. Natürlich ist das keine wirklich (lebens-)gefährliche Situation. Aber einen ordentlichen Schrecken und den einen oder anderen Kratzer kann einem so ein wild gewordener Gockel schon verpassen 😉

Und dann sollte man dabei auch an die Nachbarn denken. Wenn Ihr in einem sehr dicht bebauten gebiet wohnt, müsst Ihr Euch das mit dem Hahn gut überlegen. -Er wird krähen!

Natürlich braucht Ihr einen Hahn, wenn Ihr unter die Züchter gehen wollt. 

Auch ein Hühnerleben geht mal zu ende, aber wie?

Das klingt jetzt vielleicht blöd, aber auch damit müsst Ihr Euch auseinandersetzen. Egal, was für Tiere man sich anschafft. Sie leben nicht ewig. Wenn Ihr das Fleisch verwenden möchtet, dann müsst Ihr Euch damit ja sowieso ganz aktiv auseinandersetzen (s. o.). Wichtig ist nur, dass Ihr Euch auf jeden Fall Gedanken macht. Sollen die Hühner geschlachtet werden? Oder lasst Ihr sie alt werden und gebt Ihnen ein zu Hause bis zum Ende, selbst wenn sie Euch keine Frühstückseier mehr bescheren?

Welche rechtlichen Vorgaben habe ich zu beachten?

Ganz wichtig ist: Die Impf- und Meldepflicht! Wer Hühner im Garten hält, muss das beim zuständigen Veterinäramt melden. Manche Städte erheben dafür eine Gebühr. Diese ist aber gering. Alle drei Monate müssen die Hühner geimpft werden. Die Mitgliedschaft ein einem Geflügelverein hat hierbei viele Vorteile. Die Impftermine werden über den Verein bekannt gegeben. Viele Vereine kommen dann auch für die Impfkosten auf (finanziert aus den Mitglieder-Beiträgen). Hier könnt Ihr Euch einen Verein in der Nähe suchen.

Vor allem wenn Ihr einen Hahn haltet, können die Nachbarn dies schonmal als Lärmbelästigung werten. Da müsst Ihr Eure Nachbarn gut einschätzen können. Vorher mit den Nachbarn zu sprechen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Und ein paar frische Eier über den Gartenzaun gereicht machen immer gute Stimmung!

Bei den Vereinen erhalten Ihr auch Rat und Hilfe in allen Fragen zur Haltung. Sowohl vor dem Kauf als auch als danach.

Und zu guter letzt: Besonderheiten in Zeiten der Vogelgrippe…

Im Moment grassiert in Europa die Vogelgrippe. Dies wird für die Halter eigener Hühner im Garten unweigerlich zum Thema. Vor allem, wenn in der Nähe Fälle des gefürchteten „Influenza-A-Virus H5 oder H7“ aufgetreten sind. Stallpflicht herrscht derzeit Bundesweit in vielen Gebieten. D.h. die Hühner dürfen nicht im Freilauf laufen.

Wenn aber ein konkreter Fall auftritt, kann das Veterinäramt im Umkreis von mindestens einem Kilometer besondere Quarantäne-Vorschriften erlassen. Darüber informiert das Amt dann aber konkret alle Halter im betroffenen Gebiet. 

Man muss dazu aber auch wissen, dass solche Infektionen immer mal wieder auftreten. Davon sollte man sich aber nicht entmutigen lassen. Ihr könnt ruhig in die Planung gehen. Wenn Ihr Euren Hühnerstall fertig gebaut habt, ist der Spuk sicher wieder vorbei.

Und auf jeden Fall macht es Spaß, mit den Tieren umzugehen. Gerade für Kinder ist es eine tolle Erfahrung. „Unser“ Verein hat z.B. auch eine ganz tolle Jugendgruppe. Leider ist die Homepage im Moment etwas im „Umbau“ und daher nicht ganz vollständig. Ihr könnt ja dennoch mal vorbeischauen auf der Seite des „Geflügelzucht- und Gartenbauverein Ummeln„.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick und erster „Anfängerwissen“ zur Hühnerhaltung geben. Und Euch ein bisschen begeistern für Eure eigenen „Hühner im Garten“. 

♥lichst

Eure Gartenkinder

Ein Kommentar bei „Hühner im Garten – Teil zwei“

  1. Ich darf regelmäßig davon profitieren, dass mein Vater eigene Hühner hält. Und ich bin sooo froh, dass ich ganz E-Mail weiß woher meine Eier kommen unfair welcher Wiese mein Brathähnchen sich zu Lebzeiten getummelt hat.
    Eigene Hühner zu halten, ist nicht nur für Kinder sehr lehrreich in Bezug auf die Frage woher eigentlich die Eier kommen und dass Tiere nicht am Baum hängen. Für diejenigen, die (noch) keine Veganer sind, sich aber dennoch mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigen, ist die eigene Tierhaltung auch eine super Alternative.

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