Leberblümchen – fragile Schönheit

Vor einiger Zeit habe ich in einer Zeitschrift einen Artikel über Leberblümchen gelesen. Ich mag ja im Garten das Einfache, Ursprüngliche. Diese fragilen Schönheiten haben mich deshalb auch gleich fasziniert. Die hübschen (meist) blauen Blümchen im eigenen Garten zu kultivieren, habe ich dennoch bisher nicht in Erwägung gezogen.

Leberblümchen sind leider giftig. Das heißt für mich, sie dürfen schonmal nicht in der Nähe des Schildkröten-Geheges wachsen. Außerdem sind die Blüten sehr zart. Also eher nichts für einen Garten, in dem Hund und Kinder ihr „Unwesen“ treiben. Naja, man kann eben nicht alles haben. Vor allem nicht in einem flächenmäßig begrenzten Hausgarten.

Leberblümchen wachsen in lichten Wäldern und kommen in unseren Breitengraden durchaus vereinzelt vor. Neulich bin ich dann durch Zufall darauf gestoßen, dass es hier ganz in der Nähe einen Ort gibt, der für ein großes Vorkommen an Leberblümchen bekannt ist. Der „Leberblümchen-Berg“ in Amshausen ist tatsächlich nur 15 Auto-Minuten von uns entfernt!

Das musste ich natürlich mit eigenen Augen sehen. Deshalb habe ich mir gestern meine Mutter und meinen Hund ins Auto gepackt, um mir das Schauspiel einfach mal anzuschauen.

Infotafel

Der Leberblümchen-Berg liegt an einem Wanderweg am Jakobsberg.

Leider war das Wetter nicht so toll und wir waren ja nun auch schon etwas spät dran. Die Blütezeit ist fast vorbei. Dennoch konnte ich einen tollen Eindruck von dem Gewinnen, was an dem Hang im lichten Buchenwald im Frühjahr blüht. Neben unzähligen Leberblümchen gibt es hier auch zahlreiche kleine weiße Stern-Anemonen. Sie begleiten die kleinen blauen Blümchen als effektvolle Nebendarsteller 😉

Die Leberblümchen hier haben sich vermutlich im Mittelalter angesiedelt. Damals wurde in dem Buchenwald „Niederforstwirtschaft“ betrieben. Das heisst, die Buchen wurden regelmäßig „auf den Stock gesetzt“ um dann neu auszutreiben. Dadurch ist der lichte Wald entstanden, der ideale Bedingungen für die zierlichen Frühjahrsblüher bietet.

Hier ein paar Eindrücke, die ich für Euch im Bild festhalten konnte:

Mein Fazit: Für mich hat sich der (zugegebener Maßen nicht sehr weite) Weg gelohnt. Meine Hündin Cleo fand den Ausflug streckenweise nicht so toll, denn Sie musste natürlich an der Leine bleiben. Im nächsten Jahr werden wir auf jeden Fall Anfang März noch einmal zurück kehren. In der Hoffnung, den „Leberblümchen-Berg“ dann in voller Blüte zu erleben.

Welche botanischen Sehenswürdigkeiten gibt es denn So ein Euren Regionen?

Viele Grüße

Euer Gartenkind!